Mottaker: | EMILIE BARDACH |
Datering: | 22. desember 1889 |
Sted: | MÜNCHEN |
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Om verket | ||||||||||||||
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Wie soll ich Ihnen für Ihren lieben, reizenden Brief danken! Ich kann es einfach nicht. Nicht so, wie ich es gern möchte. Das Briefschreiben liegt nun einmal nicht für mich. Ich glaube, ich habe es Ihnen schon früher gesagt. Und Sie werden es jedenfalls bemerkt haben.
Ich lese indessen Ihren Brief wieder und wieder und dadurch wird die Sommerstimmung von damals so wunderbar wach, so lebendig. Ich sehe, ich wiederempfinde das Erlebte – –.
Als eine liebliche Sommererscheinung habe ich Sie, meine liebe Prinzessin, kennen gelernt. Nur als eine Gestalt der Jahreszeit der Schmetterlingen und der
freiwachsenden Blumen.
Wie gern möchte ich Sie in winterlichen Umgebungen wiedersehen!
In meiner Fantasie bin ich freilich dabei.
Ich sehe Sie auf der
Ringstrasse, leicht, eilig, dahinschwebend, in Sammet und Pelzwerk grazieus gehüllt.
In Soireen und Gesellschaften sehe ich
Sie auch, – und besonders im Theater, zurückgelehnt, mit einem etwas müden Ausdruck in den räthselhaften Augen.
Zu Hause möchte ich Sie auch so gern sehen. Das gelingt mir aber nicht, weil mir die Anhaltspünkte fehlen. Sie haben mir über Ihre Häuslichkeit – nein, nein, über Ihr Heimathsleben sehr wenig erzählt. Fast gar nichts greifbares.
Aufrichtig gesagt, liebe Prinzessin, – in vielen entscheidenden
Beziehungen stehen wir doch einander sehr fremd gegenüber.
In einem Ihren früheren Briefen haben Sie etwas ähnliches angedeutet bezüglich meiner Dichtung weil dieselbe Ihnen in der Originalsprache unzugänglich ist.
Denken wir nicht weiter darüber. – –
Ihre Musikstudien, – die treiben Sie hoffentlich noch immer ununterbrochen? Das möchte ich recht besonders gern wissen. – –
Aber vor Allem möchte ich Sie jetzt am Weihnachtsabend sehen, im heimatlichen Hause, wo ich vermuthe, dass Sie den Abend verbringen. Wie das Alles bei Ihnen vor sich geht, davon habe ich keinen klaren Begriff. Ich dichte mir nur so allerlei.
Und dann habe ich ein dunkeles Gefühl, als passten Sie und die
Weihnachtzeit nicht ganz richtig zusammen.
Aber – wer weiss? Vielleicht doch!
Unter allen Umständen – nehmen Sie hierdurch meine herzlichsten Wünsche – – begleitet von tausend Grüssen!
Ihr stets ergebener
H. I.